Politikstunde aus der Praxis

Unterricht für Schüler des Gymnasiums Bammental mit Dr. Albrecht Schütte MdL

Bammental. Im Zuge einer Politikdoppelstunde gab der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte (CDU) Schülerinnen und Schülern einer 10. Klasse vor Beginn der Sommerferien einen Einblick in den Alltag eines Politikers und stellte sich im Anschluss den verschiedenen Fragen zu unterschiedlichen Themen.

Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person fasste er die diversen Tätigkeiten im Wahlkreis und in Stuttgart zusammen: „Ein ganz wesentlicher Teil meiner Arbeit bezieht sich auf Anliegen von Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürgern.“ Bei der Arbeit im Parlament gebe es zum einen die Plenarsitzungen, bei denen der Ablauf ziemlich genau vorhersehbar wäre. Natürlich hielten die Regierungsparteien zusammen, da ihnen sonst sofort von der Presse Streit vorgeworfen würde. Daher fänden die durchaus auch kontroversen Diskussionen in der Fraktionssitzung oder in den Vorgesprächen der Abgeordneten von Grünen und CDU zu Ausschusssitzungen statt. Im Anschluss ging der Abgeordnete auf die Grundlagen der Demokratie ein. „Für uns ist es heute selbstverständlich, dass wir in Frieden leben können“, so Schütte.

Mit dem Hinweis auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts machte er deutlich, dass dies keineswegs selbstverständlich sei. Die europäische Einigung und die Westbindung hätten dazu zentral beigetragen. „Es gibt viele Entscheidungen der EU, die man mit Recht kritisieren kann“, so der Landtagsabgeordnete,“dann kommt es aber darauf an, die Entscheidungen zu ändern und nicht die Grundlage der letzten 70 Jahre in Frieden und Freiheit einfach kurzer Hand aufzulösen.“

Der Parlamentarier erläuterte auch den Nutzen von Freihandel: „Gerade wir in Deutschland leben davon, dass wir Handel treiben können.“ An einem konkreten Beispiel machte er deutlich, wieviele Arbeitsplätze allein in einer mittelständischen Firma der Region wegfielen, wenn es in Europa wieder Zölle gäbe. Kurzfristig verspräche Abschottung nach der Manier von Donald Trump vielleilcht noch Vorteile, schon mittelfrsitig aber hätten beide Seiten Nachteile. „Wenn nur noch amerikanischer Stahl verwendet werden darf, werden amerikanische Autos teurer und die dortige Stahlindustrie hat keinen Grund mehr sich weiter zu entwickeln. Gerade Ende der 20er und Anfang der 30er im letzten Jahrhundert habe man gesehen: ‚Wenn man den Handel einschränkt, dann sinkt der Wohlstand‘“, so Schütte.

In einer anschließenden Diskussion nutzten die Schüler die Gelegenheit und stellten dem Abgeordneten Fragen zu ganz verschiedenen Themen. Unter anderem erkundigte sich ein Schüler, ob der Bundestag für Schütte auch eine Option wäre. „Ich finde beide Parlamente haben ihre Reize. Auf bundespolitischer Ebene kann man fundamentale Dinge diskutieren und beeinflussen, auch finde ich die Außenpolitik sehr interessant. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, als Landtagsabgeordneter näher bei den Menschen vor Ort und deren unmittelbaren Anliegen zu sein“, so Schütte.

Ein weiteres Thema, das die Schüler interessierte, war die Frage nach der Digitalisierung. Schütte verwies zunächst auf die unterschiedlichen Haushaltspositionen, auf denen Mittel für die Digitalisierung eingestellt seien. Bei der Diskussion um Digitalisierung sollte jedoch nicht vergessen werden, dass es nicht nur um Mittel für Hardware gehe. Gerade die Vorbereitung von Schülern sei zentral. „Dabei sprechen wir nicht nur von Medienbildung und Anwendungen wie Word. Ebenso wichtig ist das Verständnis für Apps (letztlich Computerprogramme) und für die Grundlagen der unter „Big Data“ zusammengefassten Analysen von riesigen Datenmengen.“ Zum Schluss konnte Schütte auf eine erfreuliche Nachricht hinweisen: Die Bammentaler Schulen würden bald an das Glasfaser des Zweckverbandes Fibernet angebunden und hätten damit „ultraschnelles“ Internet. (Text/ Foto: Christine Nahrgang)

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