Wie kann unser Land in die Zukunft investieren?

Dr. Albrecht Schütte MdL im Gespräch mit Schülern des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd

Neckargemünd. Der Seminarkurs des Max-Born-Gymnasiums zum Thema „Metropolregion Rhein-Neckar“ hat schon mit verschiedenen Vertretern der Politik gesprochen – nun nahm sich der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte (CDU) die Zeit, mit den rund 30 Schülerinnen und Schülern über das aktuelle Politikgeschehen im Land zu diskutieren.

In einer kurzen Einführung erläuterte Schütte den „typischen Tag“ eines Abgeordneten zwischen Wahlkreis und Stuttgart und sprach über seine persönliche Motivation, sich politisch zu engagieren: „Demokratie und Rechtsstaat sind Grundlagen unseres friedlichen Zusammenlebens. Dass wir sie haben, ist aber keinesfalls so selbstverständlich, wie viele heute glauben.“

Schütte, der Mitglied im Finanzausschuss ist, gab auch einen Einblick, wie Haushaltsberatungen hinter den Kulissen ablaufen. So zeigte er auf, wie der Entwurf der Regierung entstehe und wer dann noch Einfluss bis zur endgültigen Verabschiedung habe. Grundsätzlich aber sei ein wesentlicher Teil der Mittel bereits fest verplant und zwar für durchaus wichtige und richtige Punkte: Neben Zahlungen an die Kommunen von über 11 Mrd. Euro stünden der Bildungsetat mit 10,6 Mrd. Euro und der Etat für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit 5,3 Mrd. Euro als größte Posten im Haushaltsplan 2017 des Landes.

Die Schüler wollten von dem Parlamentarier wissen, wo in diesen Statistiken die Gelder für die Flüchtlings- und Asylpolitik verankert seien. Schütte wies auf Mittel in verschiedenen Etats hin, wie etwa für Lehrer der Vorbereitungsklassen beim Kultusministerium oder Kosten im Bereich Justiz sowie Soziales. Der größte Teil der Mittel werde allerdings an die Kommunen weitergeleitet. Auf dieser Ebene könne man zum Beispiel auch die Ehrenamtlichen am besten unterstützen, antwortete Schütte auf die Frage eine Schülerin nach finanziellen Mitteln für Arbeitskreise. „Die Kommunen wissen besser, welche Gruppierungen Hilfe benötigen, da ist es nur sinnvoll, diese Maßnahme an sie zu übertragen“, so der Abgeordnete.

„In welchen Sektor sollte man für die Zukunft investieren?“, wollten die Schüler wissen. Schütte: „Was private Investments angeht, weiß ich das auch nicht besser als Ihr. Als Staat aber ist klar: am Besten in Eure Bildung. Denn wenn wir hier investieren, dann investieren wir direkt in Ideen und Zukunftspläne.“

Die Schüler wünschten sich von Seiten der Landesregierung mehr finanzielle Unterstützung für Auslandsaufenthalte während der Schulzeit oder im Studium. „Denkbar wäre doch ein Stipendium, ähnlich wie das des Deutschen Bundestages“, schlug ein Schüler vor. Schütte, der in Zürich, Lyon und Vancouver studiert hatte, hält es für wichtig, dass man die Möglichkeit habe, Zeit im Ausland zu verbringen: „Neben der Verbesserung von Fremdsprachenkenntnissen sei es sehr spannend, andere Kulturen und Lebensweisen kennen zu lernen.“

In einer zunehmend vernetzten Welt achteten auch Unternehmen immer mehr auf Auslandsaufenthalte bei der Auswahl von Bewerbern.“ Er werde daher, so der Abgeordnete, diese Frage mit nach Stuttgart nehmen. Selbstverständlich könne man sich auch nach der Schule – während des Studiums oder auf einer längeren Reise – im Ausland umschauen.

Natürlich war auch G8/G9 ein Thema der Schülerfragen. „In den nächsten drei Jahren wird sich da vermutlich nichts ändern“, so Schütte. Bündnis’90/Die Grünen hätten die Wahl gewonnen mit einem Programm, welches G9 kategorisch ablehne. Schütte selbst plädierte für eine Wahlfreiheit, bei der Schüler nach der fünften oder sechsten Klasse zwischen G8 und G9 wählen könnten. „Im Studium habe ich gemerkt, dass man manche Dinge mit 20 einfach schneller lernt als mit 25“, erklärte Schütte. Aus dieser Sicht habe er sich häufiger gewünscht, dass es bereits zu seiner Zeit die Möglichkeit für G8 gegeben hätte.

Spannend und intensiv war die Diskussion zum Thema Inklusion. „Man sollte auf die jeweiligen Einzelfälle eingehen und nach dem Kindeswohl entscheiden.“, sagte Schütte. Natürlich sei dabei eine gute und passende Ausstattung an allen Schulen notwendig. „Grundsätzlich müssen wir für eine gute Qualität in allen Ebenen unseres Bildungssystems sorgen, damit jedes Kind optimal gefördert werden kann“, so sein Schlusswort nach neunzig diskussionsreichen Minuten. (Text/Fotos: Christine Nahrgang)

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