Populismus – eine Gefahr für die Demokratie?

Was bringt eigentlich politisches Engagement? Und warum birgt Populismus eine Gefahr für unseren Rechtsstaat? Um diese und viele weitere spannende Fragen ging es im Vortrag des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte, den er für die Geschichtskurse der 11. Klasse des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd am 19. Juni 2018 hielt. Nicht nur die Tatsache, dass Schütte in Heidelberg Abitur gemacht hatte und nun im Landtag von Baden-Württemberg sitzt, machte seinen beruflichen Werdegang, den er uns Schülern zunächst erzählte, interessant. Ebenso war es für viele Schüler ansprechend, dass sich Schütte nicht nur durch politisches Engagement auszeichnet, sondern vorerst Physik studiert hatte und sich bis heute als erster Vorsitzender der DLRG in Bammental ehrenamtlich engagiert.

Auch der typische Wochenablauf eines Abgeordneten, den er uns aufzeigte, ließ erkennen, dass ein Abgeordneter nicht nur drei Tage in der Woche im Parlament, der Fraktion und Ausschüssen sitzt, sondern daneben auch Schulen wie unsere besucht, Ehrenämter ausführt oder auch mal eine Kerwe eröffnet. Dabei sei es ihm persönlich wichtig zu erfahren, was die Bürger in seinem Landkreis wollen. Denn Politik und Menschen gehören zusammen und jeder sollte seine eigene Meinung einbringen können. Die freie Meinungsäußerung ist nur einer der vielen Gründe, warum es sich lohnt, sich für die Demokratie in unserem Land einzusetzen. Es gibt viele Länder, wie beispielsweise die Türkei, in der unabhängige Gerichte und die Pressefreiheit keine Selbstverständlichkeit mehr sind.

Umso wichtiger sei es, sich in Deutschland für den Rechtsstaat einzusetzen, so Schütte. Gerade für uns Schüler ist der Frieden heutzutage selbstverständlich und der Nationalsozialismus, den wir im Geschichtsunterricht durchnehmen, scheint für uns sehr weit weg zu sein. Er wird fälschlicherweise oft als eine Art kurzer „Betriebsunfall“ gesehen. Herr Schütte jedoch appellierte an die Schüler, dass es sich um einen langen Prozess gehandelt hatte, bei dem die demokratischen Parteien zu wenig Unterstützung der Wähler erhielten. Als Beispiel legte er uns Wahlergebnisse aus Neckargemünd aus den Jahren 1928 bis 1933 vor, die die erschreckend hohen Ergebnisse der NSDAP zeigten. Dieser Rückbezug auf die Geschichte sei wichtig, denn ebenso wie damals, gebe es heute die Gefahr, dass Bürger aus Protest rechtspopulistische Parteien wie die AfD wählen, welche den Rechtsstaat blockieren können. Dazu erklärte uns Herr Schütte, wie es tatsächlich ist, mit der AfD im Parlament zu arbeiten und wie deren Mitglieder versuchen mit gezielter Provokation für Aufsehen zu sorgen bis sie sich wieder zurückziehen ohne einen effektiven Beitrag geleistet zu haben.

Anknüpfend an den Vortrag bekamen die Zuhörer die Möglichkeit Fragen an den Politiker zu stellen. Diese bezogen sich einerseits auf das Erstarken der AfD und den Verlust der Wählerstimmen der CDU. Andererseits ging es auch um aktuelle Themen wie den Asylstreit von CDU und CSU oder die Frage, ob eine Jamaika-Koalition auf Bundesebene besser gewesen wäre. Vielen Schülern gefiel die Art, wie Herr Schütte auf die Fragen einging. So sagte eine Schülerin am Ende des Vortrags: „Das war ein Politiker, der mal wirklich die Fragen beantwortet und nicht so wie andere nur um den heißen Brei herum redet.“.

Zum Abschluss richtete Herr Schütte noch die Frage an die Schüler, was man unserer Meinung nach am Bildungssystem verbessern könnte und einige nutzten die Möglichkeit, um ihre Verbesserungsschläge zu äußern. So wurde uns klar, wie einfach es eigentlich ist durch Meinungsäußerung an der Politik teilzuhaben.

Text: Johanna Dräger, K1, MBG

(Veröffentlichung des Fotos mit Zustimmung aller abgelichteten Personen)

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