Pflegestützpunkte des Rhein-Neckar-Kreises unterstützen und informieren unabhängig

Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte im Gespräch vor Ort

Häufig braucht jemand plötzlich Pflegeleistungen und hat keine Idee, wo er Fragen dazu klären kann“, beschrieb die Leiterin des „Pflegestützpunktes“ in Neckargemünd, Ulrike Steinbrenner Fälle, in denen sie beziehungsweise ihre Kolleginnen und Kollegen ins Spiel kommen. Gemeinsam mit Stefanie Jansen, Sozialdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises (RNK), und Gabriele Bandt, Referatsleiterin unter anderem für die Pflegestützpunkte beim RNK, informierte sie den Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte (CDU) sowie den Neckargemünder Bürgermeister Frank Volk über das System der Pflegestützpunkte und dessen Aufgaben.

Formal gebe es 2 Pflegestützpunkte, einen in Walldorf und einen in Weinheim. Dazu kämen Außenstellen unter anderem in Sinsheim und Neckargemünd. Um die räumliche Abdeckung zu verbessern und die Erreichbarkeit zu vereinfachen, seien zudem Beratungsstellen in Eberbach und Helmstadt-Bargen eingerichtet worden. Die Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg würden von den Kranken- und Pflegekassen sowie den jeweiligen Stadt- und Landkreisen getragen und finanziert und bieten unter Wahrung des Datenschutzes eine neutrale und kostenlose Beratung an. Der Bedarf an Pflege steige im Rhein-Neckar-Kreis kontinuierlich an, führten Jansen und Bandt aus. Waren es Ende 2013 noch 16.570 Personen, die Pflegeunterstützung benötigten, stieg die Zahl bis Ende 2015 auf 18.712 an. 56% davon wurden allein durch Angehörige betreut, 20% nutzten ambulante Pflegedienste und 24% wurden stationär versorgt.  Dabei gebe es im Rhein-Neckar-Kreis 70 ambulante Pflegedienste und eben so viele Pflegeheime mit über 5 000 Plätzen. Dazu kämen 24 Tagespflegen und 3 Wohngemeinschaften für Intensivpflege. Allerdings gäbe es nur 5 ganzjährige Plätze für Kurzzeitpflege und 24 Plätze für junge Pflegebedürftige.

Schütte fragte nach, ob es neben Kurzzeitpflege und Plätze für junge Pflegebedürftige weitere Bereiche gebe, in denen Leistungen nicht ausreichten. Im Bereich der stationären Pflege seien Plätze grundsätzlich knapp, was aktuell durch den Zwang Zweibettzimmer in Einzelzimmer umzuwandeln, noch schwieriger werde. Dadurch erkläre sich auch der besondere Mangel an Plätzen für Kurzzeitpflege. Diese könne ein Anbieter ja nicht durchgängig belegen, da vor allem zu typischen Urlaubszeiten die Nachfrage besonders hoch sei.

Schütte nahm das Anliegen an die Politik mit, hier in Zukunft Lösungen zu finden. Anhand von typischen Beispielen konnte Steinbrenner den großen Nutzen des Systems der Pflegestützpunkte deutlich machen. „Wir kennen zum einen die gesetzlichen Grundlagen und die Abläufe wenn es um Unterstützung bei der stationären oder häuslichen Pflege geht, zum anderen wissen wir auch, wer in der Region welche Leistungen anbietet.“ Daher wünsche man sich das System an Pflegestützpunkten ausbauen zu können, gerade für einen so großen Bereich wie den des Rhein-Neckar-Kreises. Durch die Schaffung des sogenannten Initiativrechts zur Gründung eben solcher Stützpunkte sei das Land auf dem richtigen Weg. Allerdings müsse das dann auch praktikabel sein, vernahm der Landespolitiker einen weiteren klar formulierten Wunsch.

Schütte und Volk waren sich einig, dass die Pflegestützpunkte eine sehr wichtige Einrichtung seien. Es sei eine gute Idee, die Gemeinderäte darüber ebenso zu informieren, wie die Öffentlichkeit. Schließlich wisse man nie, wann man selbst einmal einen Rat in Sachen Pflege brauche.

Auf dem Foto von links nach rechts: Dr. Albrecht Schütte MdL, Ute Steinbrenner (Mitarbeiterin Sozialamt, Rhein-Neckar-Kreis), Gabriele Bandt (Mitarbeiterin Sozialamt, Rhein-Neckar-Kreis), Stefanie Jansen (Leiterin Dezernat II / Jugend und Soziales, Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis) und Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk.

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