Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann begeisterte Zuhörer

Auf Einladung von Dr. Albrecht Schütte MdL, der ehemaligen Europaabgeordneten Diemut R. Theato und der Vorsitzenden der CDU Waldhilsbach Anne von Reumont kam mit der baden-württembergischen Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann hoher Besuch nach Neckargemünd-Waldhilsbach. Im randvollen Clubhaus des SV08 Waldhilsbach konnte der örtliche Landtagsabgeordnete seine Vorgängerin Elke Brunnemer und mit Moritz Oppelt auch einen Kandidaten zum Europäischen Parlament begrüßen.

Schütte wies auf die erheblichen zusätzlichen Mittel seit 2016 für den Bildungsbereich hin: Stopp des Lehrerabbaupfads, zusätzliche Stellen für mehr Deutsch und Mathematik an den Grundschulen, Einführung von Informatik an allen weiterführenden Schulen, weitere Deputate für Diversifizierung an den Realschulen sowie zum ersten Mal Mittel für die Sanierung der Schulgebäude, die in der Trägerschaft von Kommunen sind.

CDU-Vorsitzende und Ortsvorsteherin Anne von Reumont machte klar, welchen Wert die kleine Grundschule für die Kinder und den Ort hat. Daher setze sie sich ebenso wie die weiteren Ortschaftsratskandidaten für deren Erhalt ein. Sie freue sich ganz besonders, mit welchem Nachdruck dieses Ansinnen seitens der Kultusministerin und des örtlichen CDU-Abgeordneten unterstützt werde. Eine ganz besondere Ehre sei es für die CDU in Waldhilsbach, dass die Ministerin selbst in den Ort gekommen sei.

Ministerin Dr. Susanne Eisenmann wies zu Beginn ihres Vortrags auf die Wichtigkeit der Europawahl hin. Europa sichere Frieden und Wohlstand. Natürlich sei sachliche Kritik an den verschiedensten Entscheidungen gerechtfertigt, deshalb dürfe man aber nicht alle Errungenschaften wegwerfen und, ohne die Folgen zu bedenken, Populisten stärken. Vielmehr müsse man sich immer wieder für die europäischen Werte wie Menschenrechte, Freiheit und Demokratie einsetzen. Daher freue es sie besonders, dass aus der Schülerschaft der Wunsch nach Stärkung der politischen Bildung gekommen sei. Mit der Aufnahme des grundsätzlichen Bildungsziels „Demokratiebildung“ in den Katalog der Ziele, setze man das jetzt um. Im Sinne der Demokratie begrüße sie auch das aktuelle Engagement der Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz. Daher seien Rektorinnen und Rektoren angewiesen worden, das Thema verstärkt im Unterricht zu berücksichtigen. Allerdings könne man, so Eisenmann, auch außerhalb der Unterrichtszeiten demonstrieren.

Sehr klar machte die Ministerin bei ihrem Überblick über die Herausforderungen, wie diese aktuell angegangen werden. Natürlich hingen Vergleichsstudien nicht über ihrem Bett, aber im unteren Mittelfeld dürfe Baden-Württemberg nicht länger blieben. Wenn doppelt so viele Kinder wie in Bayern in Baden-Württemberg nicht die bundesweiten Mindestanforderungen am Ende von Klasse 4 erreichten, dann bestehe Handlungsbedarf. Eisenmann lobte explizit die Lehrer und deren Einsatz: „An den Lehrern liegt es ganz bestimmt nicht, dass die Bildungsergebnisse in Baden-Württemberg abgesunken sind. Daher stärkt die Regierung die Qualität in Kitas und Kindergärten weiter und hat vom Parlament unter anderem zusätzliche Stellen für mehr Deutsch und Mathematik an den Grundschulen erhalten.“ Die Methode „Schreiben nach Gehör“ habe sie abgeschafft, so Eisenmann: „Man kann auf Fehler pädagogisch hinweisen, aber in Klasse 1 und 2 nicht klar zu machen, welche Schreibweisen falsch seien, macht keinen Sinn.“ Aktuell habe sie ein Paket zur Stärkung der Rektoren eingebracht. Unter anderem verbesserten sich dadurch die Bezahlungen für Rektoren kleiner Grundschulen, zudem würden viele weitere Punkte angegangen.

Ein klares Bekenntnis legte Eisenmann zu den verschiedenen weiterführenden Schulen Werkrealschule, Gymnasium, Realschule und Gemeinschaftsschule ab. Für individuelle Kinder seien eben unterschiedliche Angebote passend. Wie wichtig für Eisenmann die berufliche Bildung ist, merkte man während ihrer Ausführungen ebenso wie bei Beantwortung von entsprechenden Fragen in der anschließenden Runde. „Der Mensch beginnt nicht mit dem Abitur, schließlich brauchen wir neben denjenigen, die ein Haus planen, auch noch solche, die es bauen.“

Zum Abschluss ihrer Ausführungen machte Eisenmann nochmal ihre Unterstützung für kleine Grundschulen gemäß dem Leitsatz „kurze Beine, kurze Wege“ deutlich. „Pädagogisch profitieren Schülerinnen und Schüler von der örtlichen Verbundenheit ebenso wie von den kleineren Einheiten. Die Orte selber profitieren ebenso von den Schulen, die ein Treffpunkt auch für Eltern und ein wesentlicher Bestandteil der kommunalen Infrastruktur sind.“

Eine Stunde nahm sich Eisenmann Zeit für die Beantwortung der Fragen aus dem Publikum, darunter viele aktiver Lehrerinnen und Lehrer. Für die besondere Ehre dieses Ministerbesuchs in Waldhilsbach bedankten sich von Reumont und Schütte herzlich. Neben Blumen gab es ein Heimatbuch als Erinnerung ebenso wie ökologische und regionale Produkte, unter anderem aus der Produktion des Obst- und Gartenbauvereins Waldhilsbach.

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