Sinsheimer Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte besucht die Firma Reinhard aus Zuzenhausen im Rahmen seiner Sommertour durch den Wahlkreis

Die Bauwirtschaft arbeitet aktuell unter erschwerten Bedingungen: steigende Rohstoffkosten und Bauzinsen, Liefer- und Materialengpässe sowie fehlende Fachkräfte sind nur einige der Herausforderungen, die die Branche derzeit zu bewältigen hat. Vor allem die stark schwankenden Rohstoffpreise für Baumaterial setzen den Unternehmen der Branche stark zu. Davon konnte sich auch der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour durch den Wahlkreis bei der Firma Reinhard in Zuzenhausen ein Bild machen. Zwar hat die Bauunternehmung Reinhard in ihrer über 120-jährigen Firmentradition schon einige Wirtschaftskrisen erlebt, die derzeitige Situation sei aber in besonderer Weise herausfordernd, so Hans-Joachim Reinhard, der das Unternehmen mit seinem Bruder Georg Reinhard in vierter Generation führte und nun an Geschäftsführer Bastian Reinhard in fünfter Generation übergeben hat. Angesichts der deutlichen Preissteigerungen seien Preisbindungen für Angebote oftmals nur noch für kurze Zeit möglich, um auf die aktuelle Marktsituation entsprechend reagieren zu können. Die derzeitige Situation mache ein Umdenken erforderlich – Ausschreibungen müssten vorgezogen werden, damit das Material rechtzeitig für die entsprechenden Bauphasen vorliege, so Reinhard. Die ganze Baulogistik sei durch die längere Planung jetzt mehr gefordert als noch vor einigen Jahren.

Von der Politik erwarte sich die Branche jetzt ein positives Signal. Der sofortige Förderstopp beim energetischen Sanieren und Bauen von der KfW sei ein Schock gewesen. Durch die von Wirtschaftsminister Robert Habeck gezogene Notbremse sei viel Vertrauen verloren gegangen.  Schütte mahnte, dass die Politik gefordert sei, damit es in der Summe nicht eine Krise zu viel werde für die Branche. „Wir müssen jetzt schauen, dass die Delle in der Baukonjunktur sich nicht zu einer handfesten Krise ausweitet. Dazu braucht es eine konsistente Förderpolitik für Neubauten und energetische Sanierung.“ Die Bauwirtschaft müsse sich auf bestehende Förderkulissen einrichten und verlässlich planen können. Auch in der Frage der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren müsse die Diskussion nun endlich Tempo aufnehmen und auch zu sichtbaren Ergebnissen führen, forderte Schütte. Auch wenn die Lage derzeit durch die hohen Auftragsbestände noch gut sei, die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate würden skeptischer bewertet. „Die dunklen Wolken sind bereits deutlich am Horizont sichtbar. Es geht jetzt darum, stabile Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu zählt auch eine Politik für den Mittelstand: weniger Bürokratie und Abgabenlast, schnellere Genehmigungsverfahren und mehr Anreize für nachhaltiges Bauen“ so Schütte abschließend, der eine Reihe von Hausaufgaben für die Politik nach dem Besuch mit nach Hause nehmen konnte.

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