Minister Peter Hauk zu Besuch an der Förstelhütte in Helmstadt-Bargen
Kurz vor Weihnachten ließ es sich der Baden-württembergische Minister für den Ländlichen
Raum, Peter Hauk, nicht nehmen auf Einladung des örtlichen Landtagsabgeordneten Dr.
Albrecht Schütte (CDU) der Gemeinde Helmstadt-Bargen – genauer gesagt ihrem Wald – bei
der Förstelhütte einen Besuch abzustatten. Hauptthema des Gespräches von Hauk und
Schütte mit Bürgermeister Wolfgang Jürriens und seinem Stellvertreter Ralf Rüdinger war
die Herausforderung beim Umbau des Waldes, da der Wald zum einen unter den
Klimaänderungen leidet, zum anderen aber ein ganz wesentlicher Bestandteil ist, wenn es
darum geht das Klima zu schützen.
Hauck, der selber von Beruf aus Förster ist, stellte die Änderungen im Wald, die
Unterstützung von Land und Bund beim Umbau sowie weitere Vorschläge der CDU in Baden-
Württemberg vor.
Bei Wäldern mit Fichtenbestand besonders auf Böden wie in der Rheinebene sei die
Situation an vielen Orten bereits gravierend. Hier im Kraichgau sei die Buche, der typische
Baum, etwas widerstandsfähiger. „Allerdings sieht man auch hier“, während seinen
Ausführungen zeigte der Minister auf die Krone einer Buche, „dass hier nicht nur
jahreszeitbedingt die Blätter gefallen sind, sondern sich die Auswirkungen der
Klimaveränderung explizit an den äußeren Trieben zeigt.“ Die Buche bereite aber auch im
Kraichgau Sorgen. Aktuell komme die Eiche besser mit dem wärmeren Klima zurecht. Um
diese Herausforderungen anzugehen und den Wald zu erhalten, müsse er langsam
umgewandelt werden . Dazu eigne sich der vermehrte Einsatz von einheimischen Hölzern
wie der Elsbeere, der Eßkastanieoder der Nuss. Allerdings seien die meisten dieser Hölzer
selten und wüchsen eher langsamer, so dass z.B. auch die Douglasie oder die Roeteiche eine
wichtige Rolle spielen könne. Vor der Eiszeit waren diese bereits nördlich der Alpen
heimisch.
Um herauszufinden wie der Klimaeffekt auf die Wälder wirke und welche Baumarten zu den
sich verändernden Gegebenheiten am besten passten, laufen langfristige Versuche in der
Landesforstanstalt. Zudem stellten Land und Bund Mittel zur Verfügung, um einem zu
starken Preisverfall aufgrund von Schadholz entgegen zu wirken. Darüber hinaus unterstütze
der Bund Kommunen bei der Bewältigung der Klimaauswirkungen auf den Wald. So konnte
sich just an diesem Tag die Gemeinde Helmstadt übet eine Überweisung in Höhe von 54 000
Euro freuen. Zusätzlich zu diesen Programmen setzt sich Hauk für eine Unterstützung über
30 Jahre dotiert mit jährlich 100 Euro je Hektar zur Wiederaufforstung von verlorenem Wald
ein. Schließlich so waren sich Hauk, Jürriens, Schütte und Rüdinger einig, dass man den Wald
nicht verlieren dürfe, schließlich sei er selbst im Kampf gegen den Klimawandel zentral. 14%
des CO 2 Ausstoßes in Baden-Württemberg könne durch eine langfristige Nutzung des Holzes
gebunden werden, wies Schütte auf einen zentralen Punkt hin.
Weitere Themen des Gesprächs waren das geänderte Freizeitverhalten in Corona-Zeiten und
die Herausforderung, Jagdpächter zu finden.
Abgerundet wurde der Besuch mit einem Eintrag ins goldene Buch der Gemeinde – vor der
Förstelhütte, sicher auch ein Novum.