Auf die gute Zusammenarbeit aller kommt es an

Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte (CDU) und Bürgermeisterin Tanja Grether zum Informationsgespräch beim Betriebsrat von Microsemi

Neckarbischofsheim. Zu einem Informationsgespräch mit Mitgliedern des Betriebsrates der Firma Microsemi am Standort Neckarbischofsheim kamen Bürgermeisterin Tanja Grether und Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte (CDU), um sich über die aktuelle Situation zu informieren. Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Angelika Müller begrüßte die Gäste und rekapitulierte die Ereignisse der letzten Wochen.

Nachdem die Firma Microsemi bekanntermaßen kurz nach der Übernahme von Vectron das Werk Neckarbischofsheim schließen wollte, brachte der Betriebsrat seine Argumente gegenüber der Geschäftsleitung in Neckarbischofsheim und der Firmenleitung von Microsemi vor. Unter anderem machte man klar, dass das Wissen und die Fertigkeiten einer solch komplexen Produktion wie in Neckarbischofsheim nicht einfach mit Maschinen verlagert werden könne, sondern dafür die erfahrenen und gut ausgebildeten Mitarbeiter der Region unerlässlich sind. Daraufhin habe die Leitung von Microsemi die Entscheidung zur Schließung des Werkes in Neckarbischofsheim überdacht und inzwischen (20.03.) mitgeteilt, dass der Standort weitergeführt werde.

In der Diskussion mit den verschiedenen Betriebsratsmitgliedern wurde deutlich, dass es neben der großen Erleichterung und Zufriedenheit, eine Schließung des Werkes verhindert zu haben, immer noch deutliche Kritik gebe, dass eine Firmenleitung in Übersee solche Entscheidungen treffen könne, ohne sich intensiv mit den tatsächlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen.

Grether und Schütte wiesen auf die Wichtigkeit des Standortes für die Mitarbeiter selbst, aber natürlich auch für die Region hin, was zum Beispiel Arbeitsplätze und wirtschaftliche Möglichkeiten der Kommunen angehe. Dabei, so Schütte, könne die Politik allerdings geplante Firmenschließungen nicht per se verbieten. Vielmehr schütze man die einzelnen Mitarbeiter zum Beispiel mit Anspruch auf Abfindung, wie sie in vielen anderen Ländern nicht existiere. Ganz entscheidend, so waren sich alle einig, komme es darauf an, zum Wohle des Standortes intensiv zusammenzuarbeiten.

Der Abgeordnete: „Es ist mir aus eigener Erfahrung klar, dass dies im jetzt laufenden Wahlkampf zum Betriebsrat schwierig ist, aber ich bin auch zuversichtlich, dass man sich nach einer Wahl zusammenraufen kann.“ Damit traf er die Sichtweise der Betriebsratsmitglieder, die zudem darauf hinwiesen, dass ihnen daran gelegen sei, Diskussionen in der Firma zu führen und nicht darüber – teilweise gemischt mit Halbwahrheiten – in der Presse zu lesen.

Bürgermeisterin und Abgeordneter machten zum Abschluss des Gesprächs allerdings noch einen Punkt klar: Während die Produktion von Standartprodukten auch verlagert werden könne, müsse Deutschland in Zukunft intensiver prüfen, ob das Verlagern von technologierelevanten Fertigkeiten und damit auch das Wissen darum an irgendeinen Standort in der Welt zulässig sein dürfe. Zum Abschluss vereinbarte man, auch in Zukunft im Austausch zu bleiben.

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