„Auf dem Weg zu Industrie 4.0“

Dr. Albrecht Schütte MdL zu Besuch bei der Firma Mauser

Bammental. Betriebsleiter Matthias Bartl kennt jedes Endprodukt, das den Hof der Firma Mauser in Bammental verlässt, genau. Die Produktionsschritte dazu erklärte er gemeinsam mit Vertriebsleiter Dr. Urs Geisel anschaulich dem Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte bei einem Rundgang durch die Produktionshallen und über das Gelände. Neben den wohl jedem bekannten blauen Fässern, die es übrigens auch in anderen Farben gibt, werden hier u.a. auch die sogenannten IBCs produziert. Das sind Kubikmeter fassende Kunststoffbehälter, die durch ein Stahlgestell verstärkt werden. Um den zunehmenden und gleichzeitig stark schwankenden Bedarf der Kunden abdecken zu können, sei die Verfügbarkeit von Arbeitskräften ein Kernproblem, schilderten Geisel und Bartl dem Parlamentarier eines ihrer Anliegen an die Politik. Mitverantwortlich dafür sei, so die Geschäftsmänner, eine einseitige Fokussierung der Bildungspolitik in Richtung Studium.

Auch Schütte sieht diese Problematik: „Wir müssen dafür sorgen, dass die positiven Perspektiven für Facharbeiter und Handwerker wieder aktiv kommuniziert werden.“ Am Angebot liege es nicht, so die beiden Mausermitarbeiter. Die Firma Mauser bilde selbst aus, fünf bis zehn Prozent der Angestellten seien Auszubildende und man übernehme diese im Anschluss häufig. In der Summe werden am Standort zur Zeit 217 Mitarbeiter beschäftigt, rund ein Drittel davon seien Leiharbeitnehmer. Die Auslieferung schwanke zwischen 60 und 100 LKW Ladungen. „Wir nutzen die Option der Leiharbeit aus Flexibilitätsgründen. Unsere Arbeitszeiten sind stark schwankend, die Kunden erwarten eine Reaktionszeit von maximal fünf Tagen.“ so Bartl. Um vergleichbare Löhne an die Leiharbeiter selbst zu zahlen, seien die Kosten je Arbeitsstunde für das Unternehmen höher.

Ein weiteres Anliegen der Firma Mauser sei die Weiterentwicklung des Unternehmens vor Ort, wo man der größte Arbeitgeber ist. Die lokalen Ausbaumöglichkeiten vor Ort seien weitestgehend ausgeschöpft. Man nutze den vorhandenen Raum daher so gut als möglich. Zum Abschluss erkundigte sich Schütte nach der Internetbandbreite, die aktuell genutzt werden könne. Schließlich sei das Glasfaserkabel zwar schon gelegt, jedoch noch nicht angeschlossen. Bartl erläuterte, dass der Zugriff auf bestimmte Systeme länger dauere. Geisel dazu: „An vielen Orten fehlt in Deutschland die Voraussetzung für Industrie 4.0.“ Neben dem schnellen Internet müsse dringend das Mobilfunknetz ausgebaut werden. Gerade der Außendienst sei viel unterwegs und müsste von extern auf Informationen der Firma zugreifen können.

„Deutschland ist ein Land der Ideen, wenn man diese aber nicht transportieren kann, dann bringen auch die cleveren Köpfe nichts und gehen uns wohl oder übel abhanden“, waren sich die Gesprächspartner einig. (Text/Fotos: Christine Nahrgang)

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