AK Wissenschaft im Gespräch: Das eigenständige Promotionsrecht für die HAW kommt

Bisher sind Promotionen bei Professoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Baden-Württemberg nur im Rahmen von Assoziierungen mit Universitäten möglich. Das soll sich jetzt ändern. Das eigenständige Promotionsrecht für die HAW kommt – die konkrete Umsetzung hat der AK Wissenschaft jetzt mit der HAW-Rektorenkonferenz erörtert.

Über das „eigenständige Promotionsrecht für die HAW“ hatte sich die CDU mit dem Koalitionspartner bereits im Koalitionsvertrag verständigt. Hintergrund war u. a. die Entwicklung in Bayern, wo die HAW künftig für besonders forschungsstarke Bereiche einzelner Hochschulen ein eigenständiges Promotionsrecht auf Zeit erhalten. 

Im Unterschied zur bayerischen Regelung wird in Baden-Württemberg bez. der Promotionsberechtigung auf die Qualifikation und Forschungsaktivität der einzelnen HAW-Professorin bzw. des einzelnen HAW-Professors abgestellt. Über eine neue Plattform soll das Promotionsrecht entsprechend vergeben. Dabei sollen landesweit einheitliche, hohe Qualitätskriterien gelten. Mit fächerdifferenzierten Kriterien für die Aufnahme in das Promotionszentrum soll sichergestellt werden, dass alle interessierten Fächer Zugang zum Promotionsrecht erhalten. 

AK-Vorsitzender Dr. Schütte: „Mit dem eigenständigen Promotionsrecht für die HAW stärken wir die Rahmenbedingungen für die Forschung an den HAW, verbessern weiter ihre Wettbewerbsfähigkeit über die Landesgrenzen hinweg und stellen mit dem Verfahren die Qualität der Promotionen auf höchstem Niveau sicher.“
„Das neue Promotionszentrum soll im Herbst die Arbeit aufnehmen“, erläutert Prof. Dr. Volker Reuter, Vorsitzender der HAW-Rektorenkonferenz und Rektor der Technischen Hochschule Ulm.
Und wie geht es weiter? „Perspektivisch wäre es schön, wenn auch eine Einbindung der Professorinnen und Professoren der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in die neu geschaffene Promotionsstruktur möglich wäre“, so CDU-AK-Vorsitzender Dr. Schütte.

Hintergrund HAW:

Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sind ein Erfolgsmodell aus Baden-Württemberg. Bereits 1971 entstanden die ersten Fachhochschulen in Baden-Württemberg. Als neue Hochschulart sollten die Fachhochschulen anwendungsorientierter sein als Universitäten und den Fokus stärker auf die praktische Umsetzung legen.

2011 wurde aus der Fachhochschule (FH) die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Deren Abschlüsse sind seit der europaweiten Bologna-Reform denen der Universitäten gleichgestellt.
Rund ein Drittel der Studierenden in Baden-Württemberg sind an einer der 21 staatlichen und 3 kirchlichen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften eingeschrieben. Mehr als 3.000 Professoren lehren und forschen an den HAW in BW. (ts)

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